Seliger Rupert Mayer SJ

3. November 2017 Aus Von Tom Kruczynski
Seliger Rupert Mayer SJ

By It’s me (Erstellt in Photoshop, selbst) [Public domain], via Wikimedia Commons

SEL. RUPERT MAYER, ORDENSPRIESTER
ZWEITE LESUNG
Julius Kardinal Döpfner († 1976)
Aus einer Predigt
„Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden gesättigt werden.“
Wie paßt dieses Wort auf P. Rupert Mayer! Gott war in Wahrheit seine Leidenschaft, die ihn unbeirrbar in eine Richtung führte, ja trieb. Ihn erfüllte eine tiefe, männliche Liebe zu Gott. In seinem Lieblingsgebet finden wir immer wieder den einen Refrain: „Herr, wie – wann – was – weil du willst …“ Der Herr und sein Wille war der Magnet dieses Lebens. „… denn sie werden gesättigt werden.“ Wir kennen das Sterben von P. Rupert Mayer. Er predigte im Anschluß an unser Evangelium über die Armen. Und dann sagte er mit letzter Stimme dreimal: „Der Herr – der Herr – der Herr.“ Das war für ihn die Erfüllung der Verheißung: „Sie werden gesättigt werden.“ Sein Leben lang fand er immer wieder Sättigung an der Begegnung mit Gott, nun aber erfuhr er die letzte Erfüllung gemäß dem Wort, das wir vorhin in der Lesung hörten: „Wir werden ihn sehen, wie er ist“ (1 Joh 3,2).

„Selig, die barmherzig sind; denn sie werden Erbarmen finden.“

Wollte man das bei P. Rupert Mayer darstellen, man käme an kein Ende. Immer hatte er die Antennen seines großen Herzens für alle Not der Menschen ausgestellt. Er war immer empfangsbereit und sprungbereit; ausschauend, um sich auf den Weg zu machen. So war er als Kriegspfarrer, der immer dort war, wo es am heißesten herging. Erbarmende Liebe treibt den Großstadtseelsorger, er sieht die Not. Er sieht die Not der Strafentlassenen, der arbeitenden Schichten, der Familien. Er gründet die Gemeinschaft der Schwestern von der Hl. Familie, er errichtet die Gottesdienste im Hauptbahnhof. Er spürt die geistige Verwirrung der Nachkriegsjahre, und so sieht man ihn in zahllosen Versammlungen, wo er sein klärendes Wort spricht. Der Beichtstuhl, die Sprechstunde beanspruchen einen großen Teil seines Tagewerkes. In diskreter, persönlicher Hilfe gibt er buchstäblich das Letzte weg. Er predigt, wo er gebraucht wird. Spricht zu seinen Männern der Kongregation und in den Pfarreien: Immer aus tiefem Glauben, in schlichter, zeitnaher, zupackender Weise.

„Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich.“

Auch und gerade hier ist P. Rupert Mayers Weg vorbildhaft. Das Hinstehen um der gerechten Sache willen ist für ihn in allen Zeiten seines Lebens kennzeichnend. In der Nazizeit vollendet sich seine aufrechte Tapferkeit. Aber großartig ist dabei, wie er – genau im Geist der Bergpredigt – unterscheidet. Noch eines sollten wir nicht übersehen: Der Mann einer berstenden Aktivität trägt schwer daran, nicht mehr für die Menschen tätig sein zu dürfen. Da vollzieht sich in ihm eine Läuterung in die Tiefe hinein. In der Gefolgschaft seines gekreuzigten Herrn reift in ihm die noch größere Liebestat der Opferhingabe.(Quelle: Stundenbuch)

Biographie:

Rupert Mayer entstammte einer kinderreichen Familie. Nach dem Abitur 1894 studierte er Philosophie und Katholische Theologie in Freiburg (Schweiz), München und Tübingen. Am 2. Mai 1899 wurde er in Rottenburg zum Priester geweiht. Anschließend war er vom 10. Juni 1899 bis zum 5. August 1900 in Spaichingen als Vikar tätig.[1] Da infolge des Kulturkampfes das Jesuitengesetz erlassen worden war, welches erst 1917 aufgehoben wurde, war für Rupert Mayer eine jesuitische Ordensausbildung in Deutschland nicht möglich. Er begann deshalb am 1. Oktober 1900 ein Noviziat bei den Jesuiten in Feldkirch in Vorarlberg und setzte später die Ausbildung in den Niederlanden fort. Dort sowie in Deutschland und der Schweiz wirkte er ab 1906 als Volksmissionar. Ab 1912 wurde ihm die Seelsorge über die Zuwanderer in München übertragen. weiterlesen (auf Wikipedia)

Das Lieblingsgebet Pater Rupert Mayers:

Herr, wie Du willst, so will ich geh’n,
Und wie Du willst, soll mir gescheh’n.
Hilf Deinen Willen nur versteh’n.

Herr, wann Du willst, dann ist es Zeit,
Und wann Du willst, bin ich bereit.
Heut und in alle Ewigkeit.

Herr, was Du willst, das nehm’ ich hin,
Und was Du willst, ist mir Gewinn.
Genug, dass ich Dein Eigen bin.

Herr, weil Du’s willst, d’rum ist es gut,
Und weil Du’s willst, d’rum hab’ ich Mut.
Mein Herz in Deinen Händen ruht.

(vertont im Gotteslob Nr. 915)

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